Die Wege des Internets sind unergründlich. Schon vor ein paar Jahren begannen die Macher des Tumblr-Blogs «Ugly Renaissance Babies» ihre Sammlung von – ja eben: Hässlichen Baby-Abbildungen in der Kunst aus den Jahren 1400 bis 1600 unserer Zeit. Und jetzt – im ausklingenden Jahr 2017 – sind sie wieder auf unseren Bildschirmen.
Der treffend genannte Blog ist jedoch nicht nur ein unterhaltsamer Zeitvertreib (endlich darf man mal Kinder auslachen, ohne sich schlecht fühlen oder beleidigten Mütter-Blicken ausweichen zu müssen), sondern interessanterweise auch ein recht spannendes, kunsthistorisches Zeugnis der Renaissance-Ära.
Kinderdarstellungen noch nicht en vogue
Es hat nämlich einen Grund, warum die Bälger auf den Bildern dieser Künstler eher aussehen wie Gollum, Miniatur-Bodybuilder oder zu klein geratene Sexualstraftäter fortgeschrittenen Alters: Konzept und Darstellung von Kindheit kamen in der neuzeitlichen Kunstgeschichte erst relativ spät – ab dem 16. Jahrhundert etwa, durch Maler wie Albrecht Dürer und Raffael – wieder zu grösserer Bedeutung.
Viele der alten Meister davor hatten allerdings wohl – trotz aller Kunstfertigkeit auf ihrem Meter – einfach niemals ein echtes Baby gesehen. Oder sich einfach nicht für die Schreihälse interessiert. Warum also nicht einfach improvisieren und Babys wie alte Männer im Handtaschenformat aussehen lassen? Typisch Renaissance-Maler: They just did not give a fuck.
Einfach nur hässliche Babys
Ein Tumblr-Blog macht derzeit die Runde im Netz und bringt die ganze Welt zum Lachen. Unter «Ugly Renaissance Babies» findet man die bizarrsten und witzigsten Kinderdarstellungen aus dem 15. Jahrhundert.
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